Sucht man einen Partner aus dem eigenen Defizit heraus, findet man selten den richtigen! Dies hat zur Folge, dass Ängstliche immer unterhalb ihrer Möglichkeiten wählen. Besonders Frauen verkaufen sich unter ihrem Wert, da sie sich zu Beginn einer Liaison oft nicht trauen, ihre Wünsche und Bedürfnisse offen anzusprechen.

Paar steht Rücken an Rücken

Die Partnerwahl erfolgt nach einem Schema.

Die Partnerwahl erfolgt schon seit zweitausend Jahren nach den gleichen Schemen. Da es sich herumgesprochen hat, dass sich Männer geheimnisvolle aber unkomplizierte Frauen an ihrer Seite wünschen, geben sich viele Frauen in der Werbungsphase ein wenig naiv und mädchenhaft. Dies gibt dem Mann das Gefühl stark und bewundernswert zu sein, was den anerzogenen Rollenmustern entspricht.

Nach der Heirat wird diese Rollenverteilung weiterhin aufrechterhalten, denn Frauen gehen oft viele Kompromisse ein, um den Mann nicht zu verlieren. Sie denken irrtümlicherweise, ihren Partner irgendwann ändern zu können. Nach einiger Zeit rächt sich die weibliche Anpassung jedoch für beide Partner.

Da es noch immer üblich ist, dass die Männer den Frauen die Aufgaben rund um Haushalt, Kindererziehung und Partnerschaft übertragen, kommt es zu einer schleichenden Verschiebung der Machtverhältnisse zwischen Mann und Frau. Die Frau fühlt sich mit den Alltagssituationen allein gelassen, da sie viele Entscheidungen selber treffen muss und der Mann spürt, dass er sich nicht mehr durchsetzen kann.

Der Machtkampf beginnt

Der Mann nimmt das veränderte Verhalten seiner Ehefrau oft erstmals als „zickig“ wahr. Er zieht sich innerlich zurück um sich zu schützen, was die Frau zu einem massiveren Auftreten bewegt, um doch noch eine Veränderung bewirken zu können.

Im Schnelldurchlauf sieht das so aus, dass jeder dem anderen kleine seelische Verletzungen zufügt - durch Abwertung, Arroganz, Unterdrückung, Zwang, Tadel, Bestrafung, um sich selbst etwas zu entlasten. Mit dem Ziel, klammheimlich das Selbstbewusstsein des Partners mittels Schuldzuweisungen abzubauen. Hat man den anderen erniedrigt, fühlt man sich selbst ein Stück größer. Unbewusst verfolgt man bereits das Ziel, sich vom Partner emotional zu lösen.

Psychologen raten in solch verfahrenen Situationen, inne zu halten, um den Kreislauf zu durchbrechen, was jedoch oft nicht mehr möglich ist. Da in den vergangenen Jahrzehnten viele Frauen unabhängiger in ihren Entscheidungen geworden sind, ist ihre Schmerzgrenze erheblich gesunken. Deshalb gehen viele Trennungswünsche von Frauen aus. Für ihre emotionale Freiheit nehmen sie sogar Armut in Kauf.

Weichen am Anfang stellen

Viele schmerzhafte Erfahrungen könnten vermieden werden, würden sich potenzielle Partner bereits in den ersten Minuten der Begegnung authentisch gegenüber treten. Gemäss Wolfgang Krüger („Liebe und Macht“, Umfrage vorwiegend unter Akademikern) ist es wichtig, dass Frauen von Anfang an Gefühl und Verstand zusammen bringen, denn auch mit Bauchkribbeln könne man strategisch denken. Nur wenn man sich bewusst ist, was man selber will, kann man die Machtspiele anderer registrieren.

Ohne das Bewusstsein für alltägliche Manipulationen hätten Frauen privat wie im Job schlechtere Karten, sagt der Berliner Paartherapeut. Satte siebzig Prozent der Frauen und Männer verdrängen jedoch die Realität und glauben: Wo man wirklich liebt, gibt es keine Macht.

Fazit jedoch ist, dass es auch in Partnerschaften prinzipiell darum geht, eigene Interessen durchzusetzen. Kompromisse sollte man deshalb nur dann eingehen, wenn man seine eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verliert.

 
 

Bilder: iStockphoto.com - ID 10043742 - ZoneCreative

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